VW T2b Pritsche, Baujahr 1976
Neues Leben für den Lastesel
05.07.2022 15:02 Uhr
Text: Sven Zimmermann I Fotos: Jan Bürgermeister
Foto: Jan Bürgermeister
Ein paar Kumpels hatten VW Busse, und die weckten das Interesse von Sven. So machte er sich auf die Suche. Doch diese stellte sich schwieriger dar als gedacht. Zu schlecht, zu teuer oder schlichtweg verbastelt. Schließlich sprach ihn ein Bekannter an, dass er eine T2b-Pritsche aus Griechenland besorgen könnte. Leider gab es nur ein paar Bilder von dem 1976 gebauten Volkswagen. Ein Fenster-Bus wäre Sven zwar lieber gewesen, aber eine Pritsche ist definitiv das seltenere Modell. Die Vereinbarung, das gute Stück mit frischem TÜV und H-Abnahme zu übernehmen, überzeugte unseren Mann schließlich. Was soll da schon schiefgehen! Zur Finanzierung des Lastenesels musste sich Sven leider von seinem Lupo trennen. Ebenso mussten der Zweier-Golf und eine Vespa für das neue Projekt weichen. Die ersten Ausfahrten mit dem Bus im Originalzustand machten den Trennungsschmerz allerdings erträglich. Schnell stellen sich jedoch zwei Dinge heraus. Erstens zeigte sich Svens Drang, Fahrzeuge nicht lange im Werkszustand zu belassen, und zweitens hatte man bei der Instandsetzung des Busses – Restaurierung ist hier definitiv das falsche Wort – in Griechenland sehr viel „improvisiert". Zum Beispiel funktionierten die griechischen Mechaniker in Ermangelung einer passenden Benzinleitung einfach eine alte Bremsleitung um. So konnte das natürlich auf keinen Fall bleiben. Und wenn man schon mal am Schrauben ist, kann man auch gleich noch eine drei Zoll verschmälerte Vorderachse und rote Konis rundum einbauen. Der Stance war damit erst mal geklärt. Über die nächsten ein, zwei Jahre passte unser Mann die Pritsche immer weiter seinen Vorstellungen an. Doch auch immer mehr Mängel traten an den Tag. „Irgendwann war klar, ich muss den Bus einmal weitestgehend zerlegen und komplett neu aufbauen", erzählt Sven weiter.
Foto: Jan Bürgermeister
Foto: Jan Bürgermeister
Die ganze Optik der Pritsche schreit förmlich Sommer, Sonne, Meer und sorgt umgehend für gute Laune! Das überzeugte auch die Redaktion und macht für Sven einen langen Traum nun endlich wahr ...
Foto: Jan Bürgermeister
Motor: serienmäßiger 1600er-Motor, gereinigt und optisch aufgewertet
Karosserie: Einzelkabine mit Ladefläche (Pritsche), Radlauf hinten links, Bereiche der Schweller, Querträger geschweißt, vordere Radkästen für mehr Freiraum für die Tieferlegung erweitert, lackiert in Signalorange RAL 2010, Pinstripes von Alexander Knöhr – Airbrush Lui, Pin Up Garage-Logo auf den Türen, Stoßstangen-Hörnchen (Overriders), Sonnenschute, Holzleisten auf der Ladefläche
Fahrwerk: vier Zoll verschmälerte und verstellbare Vorderachse von Siggis Aircooled Parts, Tieferlegungsachsschenkel, rote Konis rundum
Bremsen: originale Scheibenbremsen vorne, Trommel hinten
Getriebe: originales 4-Gang-Getriebe
Auspuff: originaler Auspuff
Reifen/Felgen: vorne originale Felgen in 5,5 x 14 mit 175/70er-Reifen, hinten umgeschweißte Stahlfelgen auf 7 x 14 (ET25) mit 205/70er-Reifen
Interieur: speziell angefertigte, durchgängige Sitzbank, bezogen mit Kunstleder in Beige und Braun, Diamond-Stich, Serien-Lenkrad beige lackiert, T2a-Instrumente mit Drehzahlmesser, Beckengurte, EMPI-Schalthebel mit Tiki-Kopf, Tiki Dashboard-Figur, Holz-Türpins,
Car-Hi-Fi: Becker Mexiko mit Mono-Lautsprecher
Danke an: vor allem an meine Lebensgefährtin Sarah, dafür, dass sie das alles mitmacht! Thorsten Glück von GTS Perfomance, MW Wheels, René von Siggis Aircooled Parts, Alexander Knöhr von Airbrush Lui, Lackiererei Dürr, Frank Barkmann für die Innenausstattung, Fahrzeugaufbereitung Schneider, Daniel, Tobi und alle, die geholfen haben